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Allgäu: Bücher :Kommissar Kluftinger - Herzblut

Während der Pressekonferenz seines Chefs klingelt plötzlich sein Handy. Eine peinliche Angelegenheit für Kommissar Kluftinger. Dummerweise trifft sein Finger auch noch den falschen Knopf. Statt den Anrufer wegzudrücken, nimmt er das Gespräch auf. Kluftinger ist ja nicht gerade ein profunder Kenner moderner Technik. Aber ganz ohne sie geht es halt nicht. Und als er später den Mitschnitt abhört, glaubt er, Ohrenzeuge eines Mordes zu sein. Oder ist alles nur Einbildung? Kluftinger ist eigentlich nicht der Mensch, der an Wahnvorstellungen leidet. Doch nicht einmal die Kollegen glauben dem Kommissar. Sie machen den Schweinebraten dafür verantwortlich, den der Kommissar offensichtlich zu reichlich genossen hat und nun als Ursache einer übersteigerten Fantasie herhalten muss. Doch Kluftinger wäre nicht der beliebte Kult-Ermittler, wenn er sich mit dieser Erklärung zufrieden geben würde. Und so nimmt die Aufklärung des siebten Falles aus der Feder des Autoren-Duos Volker Klüpfel und Michael Kobr seinen Anfang.

Wie im Titel des Krimis angedeutet, geht Kluftinger wie immer mit viel „Herzblut“ ans Werk. Er findet heraus, woher der mysteriöse Anruf kam. Am Ort des Geschehens entdeckt er eine Menge Blut, aber keine Leiche. Für Kluftinger ist das trotzdem kein erfreulicher Anblick, denn er kann ja bekanntlich kein Blut sehen. Deshalb ist ihm die Besichtigung von Tatorten ein Graus. Noch während nach der abgängigen Leiche gesucht wird, überschlagen sich die Ereignisse. Die Region Allgäu entpuppt sich als Gegend, in der gleich mehrere brutale Morde verübt wurden. Auf Kluftinger und seine Kollegen kommt eine Menge Arbeit zu. Ein Zusammenhang zwischen den einzelnen Gewaltverbrechen ist nicht zu erkennen. Bis die vermisste Leiche gefunden wird. Jedenfalls der größte Teil von ihr. Denn wie bei allen anderen Opfern wurde auch ihr das Herz aus der Brust gerissen. Jetzt lassen sich Verbindungen zu den anderen Morden herstellen. Aber es dauert seine Zeit, bis der Allgäuer Ermittler endlich den Durchblick hat. Spät zwar, aber zum Glück noch nicht zu spät…  

Wie bei den vorangegangenen Kluftinger-Krimis ist auch „Herzblut“ wieder mit vielen privaten Einblicken in den Seelenleben des Kommissars versehen. Diesmal plagt ihn ein heftiges Herzstechen, so dass der Leser um Kluftingers Leben fürchtet. Auch den Kommissar plagen Ängste. Der sportliche Typ ist er ja nicht gerade. Und der Schweinebraten und die geliebten Käsespatzen schmecken halt zu gut. Sein Gesundheitszustand versetzt ihn derartig in Panik, dass er sogar eine Untersuchung bei seinem Lieblingsfeind, diesem Dr. Langhammer, über sich ergehen lässt. Der vermeintlich Todkranke nimmt auch diese Demütigung hin. Anders kann es der Kommissar nicht empfinden, wenn er vom Dr. Langhammer zum Yoga verdonnert wird. Langhammer selbst gibt den Yoga-Lehrer.

Spannung pur und ein überraschendes Ende verbinden sich mit dem üblichen Kluftinger-Humor. Die bereits erwähnte Unbeholfenheit wird noch in anderen Szene humorvoll beschrieben. Zum Beispiel die unfreiwillig komischen Versuche, mit dem japanischen Vater seiner eventuellen Schwiegertochter zu skypen. Andererseits fragt der Leser sich, ob ein Mann wie der Kommissar wirklich so unbeholfen ist. Ein Lesespaß ist es allemal. Zur Rubrik Humor zählt auch ein Familienausflug der Kluftingers. Auf einem Rummelplatz trifft er ausgerechnet in der Geisterbahn mit Dr. Langhammer zusammen. Daraus entsteht wiederum eine peinlich-komische Situation. Die Kluftinger-Krimis zeichnen sich alle durch ihre gelungene Mischung aus Spannung und Humor aus, natürlich mit einem kräftigen Schuss Lokalkolorit.

 

 

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