Wegen seiner harmonischen Einbettung in die Allgäuer
Voralpenlandschaft könnte man meinen, der Rottachsee wäre, wie viele andere
Seen im Allgäu, während der letzten Eiszeit entstanden. Allerdings ist der
Rottachsee keineswegs durch einen abschmelzenden Gletscher entstanden,
sondern wurde erst 1992 von einem kleinen Vorgängersee zu einem Stausee mit
einer Fläche von 300 Hektar aufgestaut. Er ist damit einer der jüngsten Seen
Bayerns.
Der ca. 15 Kilometer südlich
von Kempten gelegene Stausee sorgt für den Wasserausgleich von Donau und
Iller in Regen- und Trockenperioden. Darüber hinaus dient er dem
Hochwasserschutz und der Stromerzeugung durch Wasserkraft. Eine 38 Meter
hohe Talsperre mit einem 70 Meter hohen Staudamm trennt den See vom
Vorstaubereich. Rund um den Rottachsee gibt es nun auch einige
Freizeitanlagen, die zum Baden, Schwimmen, Relaxen, Tauchen oder Surfen
einladen. So hat sich der Rottachsee zu einem echten Naherholungsgebiet
entwickelt. Trotz seiner vielfältigen Nutzung haben zahlreiche Tier- und
Pflanzenarten im Uferbereich des Rottachsees ein Refugium gefunden und
werden in Biotopen geschützt.
Freizeitaktivitäten am Rottachsee
Der Rottachsee ist zu einem echten Paradies für Schwimmer, Surfer,
Segler, Angler und Taucher geworden. Für all diese
Freizeitbeschäftigungen stehen an auf beiden Uferseiten geräumige
Freizeitanlagen zur Verfügung. Sie sind mit Umkleidekabinen,
Sanitärbereich, Beachvolleyballplatz, Spielplatz, Kiosk und Bootsanleger
ausgestatten. Zudem gibt es große Liegewiesen.
In den Uferbereichen,
Flachwasserzonen und auf den Inseln sind seltene Pflanzen- und
Vogelarten heimisch, die es zu beobachten lohnt. Am besten kann man
Flora und Fauna des Rottachsees kennenlernen, wenn man ihn auf dem
etwa 15 Kilometer langen Rad- und Wanderweg umrundet. Lohnenswert
ist auch der herrliche Ausblick auf die Voralpenlandschaft, den man
von vielen Stellen am Rottachsee aus genießen kann.
Die Rottachtalsperre
Auch die Talsperre und das Wasserkraftwerk sind durchaus sehenswert.
Das Wasserkraftwerk erzeugt eine Leistung von 480 Kilowattstunden.
Die 190 Meter lange und 38 Meter hohe Talsperre wird von einer 70
Meter hohen Staumauer gekrönt. Er trennt den ca. 5 Kilometer langen
und 900 Meter breiten See vom Vorstaubereich.
Tauchen im Rottachsee
Der Rottachsee bietet ideale Bedingungen zum Tauchen. Er ist
durchschnittlich 30 Meter tief. Seine Wasserhöhe variiert wegen der
wasserwirtschaftlichen Nutzung aber um bis zu 10 Meter.
Einstiegsstellen zum Tauchen gibt es in den Freizeitanlagen in
Petersthal und Moosbach. Aus Sicherheitsgründen dürfen sich Taucher
im Rottachsee nur innerhalb ausgewiesener Tauchzonen bewegen. Im
Bereich am Pegelhaus und an der Staumauer ist Tauchen verboten, weil
sich dort der Grundablass auf dem Seeboden befindet, aus dem das
Wasserkraftwerk gespeist wird. Alle Wassersportler am Rottachsee
werden außerdem gebeten, die Biotopzonen in Ufer-, Schilfbereichen
und auf den Inseln zu meiden.