Fährt man Richtung Füssen oder
Pfronten auf die Alpen zu ist der Säuling schon von weitem zu sehen. Mit
seiner markanten Form, von der er vermutlich auch seinen Namen hat, ist
er schon von Weitem gut zu erkennen, zumal vor ihm nur Hügel am
Alpenrand sind. Die Bergspitze ähnelt von der Form her einer Pyramide
und der Berg ragt mit 2.047 m direkt an der deutsch-österreichischen
Grenze hinter Füssen in die Höhe. Er ist wohl einer der bekanntesten
Berge der Region, als Ziel für eine Bergwanderung ist er aber nicht zu
unterschätzen. Für unerfahrene und ungeübte Bergwanderer oder Kinder ist
der Weg bis zum Gipfel nicht zu empfehlen.
Der Weg bis zum Säulinghaus von
Pflach aus ist auch für unerfahrene Wanderer gefahrlos zu meistern,
etwas Kondition sollte jedoch schon vorhanden sein. Der Weg zum
Säulinghaus von Deutschland aus erfordert an einigen Stellen
Trittsicherheit und schwindelfrei sollte man außerdem sein.
Glaubt man den alten Sagen und
Legenden so war das Grasplateau direkt neben dem Gipfel früher ein
Versammlungsort für Hexen. Steht man dort oben auf der Geiswiese
zwischen Gipfel und Grasplateau so kann man sich gut vorstellen das der
markante Punkt die Phantasie der Menschen schon immer beschäftigt hat.
Direkt vor dem Säuling liegen die
Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau, so dass man nach dem
Aufstieg mit einem atemberaubenden Blick auf die Königsschlösser und die Seen des Voralpenlandes belohnt wird. Bei guter Sicht kann man sogar den
Ammersee und den Starnbergersee sowie mit viel Glück weitere Seen in Bayern in der Ferne erkennen. Ein ebenfalls
nicht oft gebotener Anblick bietet der direkt neben dem Säuling liegende
Tegelberg. Neben der Bergstation der Tegelbergbahn liegt eine bekannte
viel genutzte Startrampe für Paraglider und Drachenflieger. Da der
Tegelberg nur 1.881 m hoch ist und die Bergstation auf 1.720 m liegt hat
man vom Säuling aus die Möglichkeit, die oftmals vorhandenen vielen
bunten Drachen und Schirme von oben zu beobachten.
Beschreibung einer Wanderung auf den
Säuling von Pflach in Tirol aus.
Von Füssen aus kommend fährt man über
die alte Straße nach Pflach bei Reutte. In Pflach geht es dann nach dem
Bahnhof links bis zum Parkplatz direkt am Forstweg auf den Säuling. Von
hier aus ist der Weg zum Säulinghaus ausgeschildert, die Gehzeit wird
mit zwei Stunden angegeben. Diese Zeit ist auch bei einem gemütlichen
Tempo und mit kleinen Pausen zu erreichen. Geübte Wanderer mit guter
Konditon sind sicher schneller am Säulinghaus, zumal es sich um einen
reinen Wanderweg ohne ausgesetzte Stellen handelt.
Vom Parkplatz aus geht es zunächst
ein kurzes Stück auf der Forststraße, dann zeigt die Beschilderung den
Weg der gut ausgebaut, aber zum Teil relativ steil, den Berg
hinaufführt.
Es gibt aber auch die Möglichkeit
einen guten Teil der Strecke auf der Forststraße zu gehen. Die
Forststraße endet ca. ½ Stunde Gehzeit von der Hütte entfernt. Bis dahin
quert der Wanderpfad immer wieder den befestigten Forstweg.
Das erste Ziel, das Säulinghaus, ist erst unmittelbar bevor man es erreicht zu
sehen. Das Säulinghaus ist von April bis Mitte Mai an den Wochenenden
geöffnet; danach täglich bis Ende Oktober.
Das Säulinghaus liegt in westlicher
Richtung 355m unterhalb des Gipfels auf 1693m Höhe. Die Berghütte wird
nicht vom Alpenverein, sonder vom TVN Deutschland betreut. Der Verzehr
von eigenen Speisen und Getränken auf der Hütte ist verboten. Die Hütte
bietet Übernachtungsplätze für höchstens 82 Personen und ist von April
bis November geöffnet. Von der Hütte aus hat man einen schönen Blick
über das Lechtal. Das gastronomische Angebot ist, auch für eine
Berghütte, sehr gering. Da diese Hütte aber außer der Tour auf den
Säuling für keine weiteren Bergtouren als Ausgangspunkt dient, ist sie
nicht so stark frequentiert wie Hütten, die viele Möglichkeiten bieten.
Der Aufstieg zur Hütte lohnt sich aber, da der Ausblick auf die
umliegenden Berge mit der Felswand des Säulings im Rücken allemal einen
Besuch rechtfertigt. Für kleine Kinder ist die Hüttenumgebung eher nicht
geeignet.
Die Süd-Westseite des Säulinggipfels bietet auch viele Möglichkeiten für Kletterer. Wer als
Wanderer auch den Gipfel des Säuling besuchen will, der muss trittsicher
und schwindelfrei sein. Der Weg durch die kleine Wand hinter dem
Säulinghaus ist zwar an den schwierigsten Stellen mit Seilen gesichert,
trotzdem ist es zum Teil eine sehr steil abfallende Wand die nicht
einfach so mit Turnschuhen zu begehen ist. Der Aufstieg durch die kleine
Wand dauert ca. ½ Stunde, dann erreicht man die so genannte Geiswiese.
Von hier hat man bereits einen schönen Blick auf die Königsschlösser und
den Tegelberg. Die Geiswiese ist ein wunderschöner Ort für ein Picknick
in luftiger Höhe. Eingerahmt vom Säulinggipfel und dem Hexentanzboden
kann man die Aussicht genießen. Der weitere Weg auf den Gipfel erfordert
abermals Trittsicherheit, zumal hier keine Seilsicherungen vorhanden
sind. Sicher ist der Weg nicht ganz so steil wie der Weg bis zur
Geiswiese, aber auch hier sollte man absolut schwindelfrei sein und
nicht unter Höhenangst leiden. Vom Wiesenplateau bis zum Gipfel dauert
es noch einmal ca. ½ Stunde, dann ist das Gipfelkreuz erreicht. Beim
Abstieg zurück zur Geiswiese und wieder über die gesicherte Wand nach
unten zum Säulinghaus ist noch einmal Vorsicht und Konzentration
erforderlich.
Bei durchschnittlicher Kondition und
Zeit für eine ausgiebige Rast am Säulinghaus sowie auf der Geiswiese ist
die Tour in 5 bis 6 Stunden gut zu gehen.