Der
Ausgangspunkt für diese Wanderung ist der
Gasthof Alpenblick in Burgberg. Von hier führt ein Weg steil zum Grüntenhaus;
von hier ist der Weg zum Gipfel des Grünten in 1477 Metern Höhe ausgeschildert.
Der Rückweg vom Gipfel führt Sie wieder zum Grüntenhaus, von wo Sie über die
Zweifelgehrenalpe, die Schwandalpe sowie die Kehralpe wieder zum Gasthof
Alpenblick zurückkehren.
Die
Gehzeit für diese mittelschwere Tour beträgt cirka 4 Stunden.
Über den Grünten - den Wächter des
Allgäus
Der Grünten liegt im Oberallgäu rund 6 km
nordöstlich von Sonthofen, an seinem Fuß befinden sich die Ortschaften
Rettenberg und Burgberg sowie der obere Talverlauf der Iller. Mit einer Höhe von
1.738 m üNN gehört der Grünten zu den nördlichsten Gipfeln der Allgäuer Alpen;
aufgrund seiner exponierten Lage wird der markante Bergrücken auch als Wächter
des Allgäus bezeichnet. Der höchste Punkt auf dem langgezogenen Bergkamm trägt
den Namen Übelhorn; im Gipfelbereich stehen ein Sendemast des Bayerischen
Rundfunks (Höhe 92 m), das 1924 errichtete Denkmal für gefallene Gebirgsjäger
und ein eisernes Gipfelkreuz aus dem Jahr 1998, das der Heiligen Maria geweiht
ist.
Der Grünten bietet einen Panoramablick über
das gesamte Allgäu und das Vorland, an klaren Tagen reicht die Sicht von der
Zugspitze bis zur Schweiz und den Zentralalpen. Der Name Grünten wird abgeleitet
von der Dialektbezeichnung Grind, das Glatzkopf bedeutet und auf den
weitreichenden Kahlschlag im Zuge des Erzabbaus hinweist.
Die Förderung von Eisenerz hat am Grünten eine lange Tradition, bereits 1471
werden die ersten Bergwerke schriftlich erwähnt. Die Schürfrechte lagen bei dem
Grafen von Montfort, das Gebiet um den Grünten war jedoch im Besitz der Bischöfe
von Augsburg, so dass es zu vielen Auseinandersetzungen kam. Im Jahr 1563
erlaubte der Augsburger Bischof seinen Untertanen, auf eigene Rechnung nach Erz
zu schürfen. Dadurch stieg die Erzgewinnung deutlich an, in den Tälern
entstanden ab dem Beginn des 17. Jahrhunderts Schmelz- und Hüttenwerke sowie
zahlreiche Schmiedewerkstätten. Mit dem Eisenbahnanschluss 1853 konnte
hochwertigeres Eisenerz importiert werden und die Erzförderung am Grünten kam
fast gänzlich zum Erliegen. Ein späterer Abbauversuch im Jahr 1936 wurde
aufgrund der schlechten Erzqualität ebenfalls eingestellt und die Stollen aus
Sicherheitsgründen 1946/47 gesprengt. Durch die Initiative von Hobbyforschern
können heute einige freigelegte Gruben im Rahmen von Führungen wieder besichtigt
werden, zusätzlich gibt es bei Burgberg ein Museumsdorf mit dem Thema Bergbau.
Bereits im Mittelalter war der Grünten das Ziel von Einheimischen und Gästen, zu
den bekanntesten frühen Besuchern gehörten Kaiser Maximilian I. und der
Augsburger Fürstbischof Clemens Wenzeslaus. Von den umliegenden Ortschaften
führen zahlreiche Wege auf den Grünten, die kürzeste Tour beginnt an der Alpe
Kammeregg und verläuft über das Grüntenhaus und den drahtseilgesicherten Ostgrat
zum Gipfel (Dauer ca. 3 Std.). Schneller geht es mit der Seilbahn Grünten, die
jedoch als Versorgungsbahn nur an Donnerstagen von Juni bis Oktober maximal 11
Personen pro Fahrt befördern kann. Von der Bergstation der Seilbahn sind es nur
20 Gehminuten zum Grüntenhaus, das der Unternehmer Carl Hirnbein im Sommer 1853
als erstes Hotel in den Allgäuer Alpen errichten ließ. Bei der Eröffnung 1854
verfügte das Haus über einen Speisesaal, 9 Fremdenzimmer und einen Schlafsaal;
heute bietet das Grüntenhaus den Besuchern einen gemütlichen Gastraum und 5
Mehrbettzimmer für Wanderer. Im Winter verwandelt sich der Grünten in das
zweitgrößte Skigebiet des Allgäus mit einer Doppelsesselbahn und 7 Liften sowie
20 km Abfahrten in allen Schwierigkeitsgraden. Zusätzlich gibt es
Winterwanderwege, einen Funpark, eine Rodelbahn und natürlich eine Schirmbar an
der Talstation – zum Après-Ski.