Betzigau ist eine kleine Gemeinde
im Landkreis Oberallgäu in Bayern mit ca. 2700 Einwohnern. Historisch wurde
der Ort zum ersten Mal 1238 erwähnt. Er gehörte lange zum Fürstentum
Kempten, worauf das Wappen der Gemeinde noch heute hinweist. Betzigau gehört
seit dem Jahre 1803 zu Bayern. Der Ort ist vornehmlich durch land- und
forstwirtschaftliche Betriebe bestimmt. Er besitzt einen Kindergarten und
eine Volksschule.
Überregional bekanntester Bürger ist der Steinbildhauer Alf Setzer, der in
Stuttgart arbeitet und dort seit den 1990er Jahren als Dozent für
Bildhauertechnik in der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart wirkt.
Betzigau gilt als "Tor zum Kemptener Wald" und als Erholungsgebiet des
nördlichen Landkreises. Für Besucher erreichbar ist es mit dem Auto über die
A 7 von Richtung Füssen, Autobahnausfahrt Kempten. Um den Ort sind
verschiedene Freizeitmöglichkeiten wahrnehmbar, u. a. Tennis, Kegeln. eine
Langlaufloipe. Die Stellbrunnenwiese, die einen Naturspielplatz bietet, ist
auch überregional bekannt.
An Sehenswürdigkeiten hat Betzigau einiges vorzuweisen, von denen hier nur
wenige vorgestellt werden.
Die Burgruine Baltenstein, deren Anfänge bis ins Jahr 1200 zurückreichen
und von den Herren von Stein (später von Baltenstein) gegründet wurde,
verfiel ab dem 16. Jahrhundert.
Heute sind Reste eines Wohnturms und des
ehemaligen Burggrabens zu sehen.
Burg Schöneberg, in der Zeit von 900 bis 1000 durch Äbte des Kemptener
Klosters gegründet, verfiel im 17. Jahrhundert. Mauerfundamente des
Wohnturms, im 13. Jahrhundert erbaut, sind jedoch noch zu besichtigen.
Die St. Afrakirche, die im Jahre 1498 von Fürstabt Johann von Riedheim
errichtet wurde, enthält Barockgestaltungen des Malers Michael Koneberg.
Renovierungen der Kirche wurden mehrfach vorgenommen, zuletzt im Jahre 1997.
Eine besondere Kirche stellt die Völk- und Waldkapelle in Heinzelberg dar,
die mit einem Fußweg von Betzigau erreichbar ist. Die Kapelle wurde 1860 von
der Näherin Leopoldine Völk am Waldesrand erbaut; sie galt als besonders
religiös und wünschte sich für private Gebete eine eigene Kapelle. Die
Kapelle wurde zunächst aus Holz errichtet, erst zum Ende des Jahrzehnts
entstand eine Steinkirche. Der Vater der früh verstorbenen Leopoldine Völk
erfüllte den Wunsch seiner Tochter nach einer größeren Kirche, die 1879
durch den Maurer Alois Traut ihren gegenwärtigen Zustand erhielt. Die
Kapelle wurde zuletzt 1997 renoviert, ist auch gegenwärtig noch im privaten
Besitz der Völk-Familie und durchaus oft besucht.