Füssen wird
erstmals im 4./5. Jahrhundert als römischer Militärposten "Foetibus"
beschrieben. Ende des 9. Jahrhunderts taucht die Ortsbezeichung "Fauces" auf und
seit dem Ende des 12. Jahrhunderts finden sich die Bezeichnungen Fozen, Fuzin,
Fießen und Fuessen was jeweils die Mehrzahl von Fuß bedeutet. Daher sind im
Stadtwappen von Füssen auch drei Füße zu sehen.
Füssen direkt
an den Alpen gelegen ist umgeben von vielen natürlichen Seen ( Alpsee, Alatsee,
Weissensee, Hopfensee und Bannwaldsee) sowie dem großen Forggensee der 1954
durch eine Aufstauung des Lechs entstanden ist. Im Winter ist dieser
Stausee abgelassen und füllt sich erst zur Zeit der Schneeschmelze
wieder an. Bei normalen Pegelstand (meist ab Juni) sind Ausflugschiffe
auf regelmäßigen Routen unterwegs.
Direkt am Forggensee, gegenüber des
Schlosses Neuschwanstein steht das "König-Ludwig-Musicalhaus". Auch hier
hat die Schifffahrtslinie eine Anlegestelle. Der Forggensee ist 12 km
lang und bis zu 3 km breit. Der See ist ein beliebtes Revier für viele
Segler und Surfer.
Füssen ist
Bayerns höchstgelegene Stadt auf 800 m Höhe. Der "Hausberg" Tegelberg mit
1.720 m Höhe ist Startplatz von Drachenfliegern und Paraglidern. Die
Tegelbergbahn bringt einen bequem nach oben zum wandern oder einfach den Starts
der vielen Flugbegeisterten zuzusehen. An der Talstation der Tegelbergbahn
befindet sich ein schöner Spielplatz sowie eine Sommerrodelbahn.
Das Füssener
Schloss, Standort einer Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlung, das Kloster
St. Mang, welches das Museum der Stadt Füssen beheimatet, die
Heilig-Geist-Kirche mit ihrer Rokoko-Fassade und der Lechfall
gehören zum Programm jedes Besuchers, um nur einige der Sehenswürdigkeiten zu
nennen. Die "Füssener Königsschlösser" Schloss Hohenschwangau und Schloss
Neuschwanstein sind nur 5 km entfernt. Zum Schloss Linderhof bei Ettal
(Oberammergau) sind es 40 km.
Etwas ganz besonderes ist das
Walderlebniszentrum Ziegelwies. Hier gibt es Erlebnispfade mit
Mitmach-Stationen, Abenteuerspielplatz, Bachüberquerung via Floß sowie ein
Informationszentrum zum Thema Bergwald. Mehr auf
www.wez-ziegelwies.de.
Berge, Wälder,
Seen und märchenhafte Schlösser: Kein Wunder, dass das Allgäu zu
Deutschlands beliebtesten Ferienregionen zählt. Hier ist der Himmel blauer,
die Wiesen sind grüner, und die schneeweißen Hauben der Voralpen blenden die
Augen im strahlenden Sonnenschein. Bilderbuchschön sind auch die barocken
Städte. Dabei braucht es noch nicht einmal flächenmäßige Größe, um
Großartiges zu bieten.
Das gilt auch für Füssen. Rund
1,5 Millionen Besucher aus aller Welt verschlägt es Jahr für Jahr in die
knapp über 14.000
Einwohner zählende Kleinstadt. Zu verdanken hat Füssen das
vor allem Bayerns Märchenkönig Ludwig II, der vor 150 Jahren den Grundstein
des von ihm selbst entworfenen Schlosses Neuschwanstein legen ließ. Der
König wollte mit dem türmchenverzierten romantischen Bau auf einer
Bergkuppe, der aus der Burgruine Hohenschwangau entstand, an
die Ritterburgen des Mittelalters anknüpfen.
Für Ludwig II. nahm der Traum
von seinem Märchenschloss kein gutes Ende. Der Bau verschlang Unsummen,
genau wie seine anderen Schlösser, das Volk wurde unwillig, und der
schwermütige Märchenkönig wurde schließlich 1886 für regierungsunfähig
erklärt und auf Neuschwanstein festgenommen. Zwei Tage später ertrank er im
Starnberger See.
Ludwigs Ende war der Anfang
von Neuschwansteins Aufstieg zur vielbewunderten und oft kopierten
Touristenattraktion, die unter anderem Walt Disney inspirierte. Sechs Wochen
nach seinem Tod wurden die ersten Besuchertickets verkauft.
Die Faszination mit
Neuschwanstein ist glücklicherweise heute nicht mehr so sehr vom Geldbeutel
abhängig. Zwar gibt es passend zur Kulisse in der Nähe des Schlosses ein
ähnlich prachtvolles Luxushotel, aber Besucher mit bescheideneren Ansprüche
haben in der Region auch die Wahl zwischen schlichteren
Unterkünften, vom Gasthaus bis zum Zeltplatz. Wer Füssen
allerdings nur als Standort für den Besuch von Neuschwanstein benutzt,
verpasst so einiges.
Die 700 Jahre alte Altstadt
mit ihren barocken Kirchen, gotischen Hausfassaden in Pasteltönen und den
Stadtmauern aus dem Mittelalter laden ein zu einem Spaziergang in die
Vergangenheit. Zu den schönsten Sehenswürdigkeiten gehören die Krippkirche
St. Nikolaus mit ihrem Hochaltar aus Stuckmarmor, die
Heilig-Geist-Spitalkirche mit ihrer farbenfrohen Rokokofassade, das Hohe
Schloss mit seiner Illusionsmalerei sowie die prachtvolle
Stadtpfarrkirche St. Mang mit ihren Deckenfresken und
Monumentalplastiken. Hier werden auch Reliquien des heiligen Magnus
aufbewahrt.
Als Museum der Stadt Füssen
dient das fast 1000 Jahre lang betriebene Kloster St. Mang. In den
Barockräumen der prachtvollen, bis 1803 als Benediktinierkloster genutzten
Anlage sind stadtgeschichtliche Ausstellungen, aber auch eine
Geigenbauerwerkstatt und alte Instrumente zu sehen.
So schön die Stadt auch ist,
wäre es dennoch schade, sich nicht auch in die Allgäuer Natur zu begeben.
Der in der jüngsten Eiszeit entstandene Lechfall in der Lechschlucht wurde
als „Bayerns schönste Geotope“ ausgezeichnet. Über fünf Stufen tosen die
Wassermassen zwölf Meter in die Tiefe.
Mit der Seilbahn geht es hoch
zum Tegelberg. Dort angekommen, können Besucher einen unvergleichlichen
Panoramablick auf Schloss Neuschwanstein genießen. Aktivsportler finden hier
Gelegenheit zum Wandern, Bergsteigen und Segelgleiten.
Weniger anstrengend, aber
genauso schön ist eine Bootsfahrt auf dem Forggensee. Von hier aus entfaltet
sich die ganze Schönheit von Neuschwanstein und Schloss Hohenschwangau, den
Alpengipfeln und der Füssener Altstadt. Bilderbuchreifer geht es kaum unter
blauem Himmel.
Füssen ist nicht nur für den
Touristen interessant; auch als Hochzeitsort entwickelt es sich aufgrund es
wunderbaren Ambientes der Stadt zu einer Hochburg. Füssen ist auch das perfekte Ziel für
einen Wochenendkurzausflug.