Mindelheim steht, wie das
gesamte Unterallgäu für einen sanften Tourismus abseits der
Menschenmassen.
In Mindelheim ist insbesondere die Mindelburg, die über der Stadt thront,
sehenswert.
Die malerische Kulturstadt Mindelheim im
Kneippland Unterallgäu mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern, den Toren
und Türmen, den prachtvollen Kirchen, Kapellen und verträumten
Altstadtwinkeln lädt ein zum Verweilen und Bummeln, zur Besichtigung
historischer Gebäude und zum Besuch attraktiver Museen.
Die Kreisstadt im bayerischen Voralpenland wurde 1046 erstmals erwähnt. Um
1250 erhielt Mindelheim das Stadtrecht. Gut erhalten ist das Stadtbild mit
Toren, Türmen und Teilen der ehemaligen Stadtbefestigung aus dem 15./16.
Jahrhundert.
Infolge großer Verheerungen während des 30jährigen Krieges wurde die Stadt
Ende des 17. und Anfang des 18. Jh. umfassend renoviert, wovon zahlreiche
profane und kirchliche Bauten zeugen. Doch das mittelalterlich geprägte
Stadtbild mit den Stadtvierteln, dem engen Häusergewirr und der
ursprünglichen Straßeneinteilung blieb unangetastet. Bis in die erste
Hälfte des 19. Jh. entstanden lediglich kleine Siedlungsgruppen vor den
Stadtmauern. Erst danach und wesentlich erst nach dem 2. Weltkrieg wuchsen
langsam neue Straßenzüge und Stadtteile mit größerer Ausdehnung auch
außerhalb der alten Mauern.
Einen schönen Blick auf die Stadt bietet die Mindelburg (13. Jh., im
15./16. Jh. umgebaut) ehemals Sitz unter anderem der Herzöge von Teck und
der Familie Frundsberg, deren bekanntestes Mitglied der Landsknechtsführer
Georg I. von Frundsberg (+ 1528), der "Vater der Landsknechte" war. Zu
dessen Ehren findet alle drei Jahre das große historische Frundsbergfest
statt. Nächster Termin ist 2021. Sollten Sie in dieser
Zeit Urlaub im Allgäu machen, sollten Sie dieses mittelalterliche
Spektakel nicht versäumen.
Bei einem Spaziergang oder einer Führung durch kundige Stadtführer
empfiehlt es sich, die spätbarocke Jesuitenkirche Mariä Verkündigung zu
besichtigen, einen bedeutenden Sakralbau Schwabens (Baumeister Jos.
Guldimann, 1721/22), mit ihren prächtigen Altären und der eleganten
Rokokokapelle Franz-Xaver von Mathias Willerotter (1743).
Hochrangige Kunstwerke begegnen auch in den anderen Kirchen und Kapellen.
Zu den Hauptsehenswürdigkeiten gehört die Pfarrkirche St. Stephan von
Valerian Brenner (1712/13) mit dem hervorragenden gotischen Doppelgrabmal
für Ulrich von Teck und Ursula von Baden (um 1430). Sie ist umgeben von
einem reizvollen Kirchhofensemble mit der Doppelkapelle Maria Schnee und
St. Michael (Anf. 15. Jh. und 1726). Direkt daneben erhebt sich das
barocke Geviert des 1456 gegründeten Franziskanerinnen-Klosters
Heilig-Kreuz. Auch die kleine Klosterkirche der Maria-Ward-Schwestern aus
der ersten Hälfte des 18. Jh. in der Maximilianstraße ist einen Besuch
wert.
Im Zentrum der Altstadt steht am Marienplatz das 1897 historisch erneuerte
Rathaus mit dem Bronzestandbild Georgs von Frundsberg. Etwa gegenüber
beherrscht das klassizistische Gebäude des Heilig-Geist-Spitals den
Straßenzug der Maximilianstraße. Zahlreiche weitere Bauwerke und
Kunstwerke gibt es auf Spaziergängen durch Mindelheim und in nächster
Umgebung zu entdecken, deren Erwähnung an dieser Stelle zu weit führen
würde. Allen Freunden und Gästen präsentiert sich Mindelheim als
freundliche Einkaufsstadt mit bemerkenswerter Gastronomie.
Mindelheimer Museen:
Schwäbisches Krippenmuseum, Hermelestr. 4
Krippen, Skulpturen, Andachtsbildern, Klosterarbeiten und anderen
Zeugnissen religiöser Kunst geben einen Überblick über die Entwicklung der
Figurenkrippen vom 15. bis ins 20 Jh.
Textilmuseum Sandtner-Stiftung, Hermelestr. 4:
Themenschwerpunkte: Kirchliche Messgewänder, Mode vom 18. Jh. bis in die
Gegenwart, Wohnkultur von 1850 bis 1920.
Südschwäbisches Archäologiemuseum, Hermelestr. 4:
Exponate zur Besiedlungs- und Kulturgeschichte von der letzten Eiszeit bis
ins frühe Mittelalter.
Schwäbisches Turmuhrenmuseum, Hungerbachgasse 9
Rundgang durch die 700jährige Geschichte der mechanischen Turmuhr.
Heimatmuseum, Hauberstr. 2
Heimatliche Kunst, Geschichte von Stadt und Herrschaft, des Lebens der
Bürger und der Menschen im bäuerlichen Umfeld.