Das Allgäu-Museum findet man in Kempten im Kornhaus, welches um die
1700 unter Fürst Rupert Bodman erbaut wurde. Im Jahr 1999 wurde das Museum,
welches zurück ins frühe Mittelalter geht, eingerichtet. Es werden unter
anderem Patrizier und Handwerk dieser Zeit präsentiert. Kempten war einst
noch in die protestantische Reichs- und katholische Stiftsstadt geteilt.
Obendrein sind Drachenleuchten zu bewundern, die man einfach mal gesehen
haben muss. Besonders beachtenswert sind die einmaligen Hinterlassenschaften
des mittelalterlichen Alltags.
Farbenprächtige Fayencen,
Trachtenhauben und Reiseandenken sind in der Abteilung "Blicke ins
Allgäu" zu bewundern. Weiterhin können hier Erzeugnisse aus
verschiedenen Glashütten, Schmuck und Kuhglocken bewundert werden, die
schon viele Jahre überstanden haben.
Im Bereich "Leben in der Stadt" geht es vor allem um das arbeiten und
Spaß haben in Kempten. Wie sah das alles im 19. Jahrhundert aus? Kann
man sich das heute überhaupt noch vorstellen? Neben einem
Lochplatten-Spielautomat aus einem alten Wirtshaus können auch Porträts,
Tabakutensilien, Spielsachen, Stöcke, Hüte und Kleider bestaunt werden.
Die angeblich so gute alte Zeit wird auch mit vielen Möbeln dargestellt,
die sich in einem relativ guten Zustand befinden. Zwischen Arbeit und
Andacht spielt sich das Leben der Landbevölkerung ab. Zwei der
wichtigsten ländlichen Arbeitsbereiche der letzten 150 Jahre werden von
milchwirtschaftlichen Gerätschaften und Flachsbearbeitungsgeräten
abgedeckt. |
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Typische Gespräche
zwischen Magd und Taglöhner können in einer wunderbar eingerichteten
Küchenstube belauscht werden, sodass man sich wirklich so fühlt, als
würde man in dieser Zeit leben. Rosenkränze, Jesulein
und Bilder lassen alles sehr echt und zeitgemäß wirken. Besonders
sehenswert ist die Jahreskrippe von Ludwig Weiß, die zwischen 1820
und 1843 erschaffen wurde. Diese besteht aus mehr als 250 Figuren.
Zappler und Turmuhren werden zusammen mit Talern, Batzen und
Geldtruhen unter dem Motto "Geld" dargestellt. Ein Goldschatz, der
im 17. Jahrhundert vergraben wurde, kann ebenfalls im Museum
bestaunt werden.
Auserwählte Werke von Malern und Grafikern werden in einem eigenen
Kunstgewölbe präsentiert und zeigen einen Überblick über die Kunst
im Allgäu vom 18.-20. Jahrhundert. Das Allgäu Museum ist auch
durchaus für Kinder geeignet, da ein speziell entwickelter
Kinderpfad eingerichtet wurde, der für die kleinen Gäste zum echten
Erlebnis werden kann.
Zeit war auch früher schon Geld. Von beidem glaubte man damals wenig
zu haben. Zeitdruck gilt generell als Kennzeichen unserer Gegenwart.
Genaue Kostenberechnungen sind überaus wichtig und auch die
Arbeitszeiten müssen stets kontrolliert werden. Stechuhren regelten
den Arbeitstag in den Fabriken. Für Taglöhner vor 400 Jahren waren
Arbeitszeitfragen auch immer Fragen des Geldes. Wer früher mit
seiner Arbeit fertig war, hatte mehr Zeit für die eigene Bewirtung
des Landes.
Allgäu Museum
Großer Kornhausplatz 1
87439 Kempten (Allgäu)
Telefon: 0831 540212
www.allgaeu-museum.de
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