Der Schwarze Grat – ein Aussichtspunkt mit
Tradition
Der Aussichtsberg Schwarzer Grat liegt rund 6 km östlich von Isny im Allgäu;
er ist mit 1.118 m üNN der höchste Berg im Regierungsbezirk Tübingen
(Baden-Württemberg) und nur ca. 300 m von der Grenze zu Bayern entfernt. Der
Schwarze Grat bildet den höchsten Punkt der Adelegg, die sich als ein
Ausläufer der Allgäuer Alpen weit in das nördliche Vorland erstreckt; in den
Waldlichtungen befinden sich die letzten beweideten Hochalmen Württembergs
wie die Alpe Wenger Egg.
Der dicht bewaldete
Moränenrücken zwischen Isny und Kempten stellt ein beliebtes
Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer dar, wobei die zahlreichen
geschotterten Forstwege besonders von Mountainbikern sehr geschätzt
werden. Die Wanderer finden ebenfalls viele Möglichkeiten, um auf den
gut markierten Normalwegen den Gipfel zu erreichen, festes Schuhwerk ist
aber trotzdem zu empfehlen.
Ausgangspunkte für die Wanderungen auf den Schwarzen Grat sind meist die
Wanderparkplätze (Bolsternang, Großholzleute, Rohrdorf, Eschachweiher),
es führen aber auch die Hauptwanderwege HW 5 und HW 9 des Schwäbischen
Albvereins von Isny bzw. Kreuzthal zum Gipfel; die Gehzeit auf den
ausgeschilderten Wanderwegen beträgt zwischen 1,5 und 2,5 Stunden, für
sehr sportliche Gipfelstürmer findet im Juni alljährlich ein Berglauf
des TV Isny statt. Als Alternative zu den normalen Wegen bieten sich der
Erlebnisweg und der Glasmacherweg an.
Die Rundwanderung um den
Schwarzen Grat auf dem Erlebnisweg zeigt mit zahlreichen Informationstafel
die Eigenheiten der Adelegg und ist durch Spielplatz, Grillstelle,
Aussichtspunkte und mehrere Picknickmöglichkeiten ein ideales Ausflugsziel
für die ganze Familie.
Die meisten Besucher bewältigen auch noch die Stufen auf den 28 m hohen
Aussichtsturm, der im Jahr 1971 vom Schwäbischen Albverein errichtet wurde.
Die Geschichte des Turmes beginnt bereits im Jahr 1878, als am 5. September
der erste Bau eingeweiht wurde. Es handelte sich dabei um einen
dreistöckigen, turmartigen Pavillon in Holzbauweise, der aufgrund der rauen
Witterung schon am Ende des 19. Jahrhunderts stark verfallen war. Im Jahr
1905 wurde auf einem Zementsockel ein neuer Holzturm durch den Alpenverein
errichtet, der jedoch im September 1967 durch einen Blitzschlag vollständig
ausbrannte; nach vielen Verhandlungen und fast einjähriger Bauzeit konnte
dann am 20. Mai 1971 der neue Turm für die Öffentlichkeit freigegeben
werden.
Der Aussichtsturm mit Plattform ist ganzjährig geöffnet; in der Turmstube
mit Kiosk können sich die Wanderer vom 1. Mai bis zum 1. November an Sonn-
und Feiertagen mit Getränken und kleinen Speisen versorgen, bei schlechtem
Wetter allerdings bleibt die Turmstube geschlossen. Die Aussichtsplattform
des Schwarzer-Grat-Turmes bietet bei sehr guter Sicht ein beeindruckendes
Alpenpanorama von den Allgäuer Alpen über Karwendel und Wetterstein bis zu
den Ötztaler Alpen und der Silvretta – oder nach Kempten und in die Adelegg.