Das "Kloster Buxheim" ist ein ehemaliges Kloster,
welches im oberschwäbischen Buxheim bei Memmingen in Bayern steht. Mutmaßlich
wurde das Kloster im Jahre 1100 als Kollegialstift erbaut und 1402 an die
Kartäuser übergeben. Bis 1812 wurde es als Kloster Maria Saal genutzt. Teile
davon werden heute vom Deutschen Kartausenmuseum, vom angrenzenden Internat und
von den Salesinern Don Boscos genutzt.
Die Klostergebäude konnten
weitestgehend erhalten bleiben, weshalb sich das Gebäude auch schön
besichtigen lässt. In der Kirche ist mit dem Buxheimer Chorgestühl und
demnach mit einem der extravagantesten Chorgestühle des Barocks
bestückt. Ein Besuch lohnt sich also auf jeden Fall.
Die Klosteranlage
Nachdem die Kartäuser das Kloster übernommen haben, entwickelte sich die
wirtschaftliche Lage recht gut. Im 15. Jahrhundert wurde die alte
Kollegialkirche erweitert, sodass 22 Mönchshäuschen entlang des
Kreuzganges entstanden. Teile der Klosteranlage wurden etwas später
durch die Gebrüder Zimmermann im Stil des Barock umgestaltet.
Die Klosterkirche mit dem Namen
St. Maria ist heute demnach eine barocke Saalkirche mit vielen
wertvollen Elementen. Als größter Kirchenschatz wird das barocke
Chorgestühl angesehen, welches in den Jahren 1687-1691 erschaffen
wurde. Die Barockisierung wurde später weiter voran getrieben und
ebenfalls von den Gebrüdern Zimmermann durchgeführt. Der
Priesterchor diente nach der Säkularisation den Grafen von
Bassenheim als Grabkirche. Bayern erwarb das Kirchengebäude im Jahr
1916. Don Boscos erhielt im Jahr 1955 ein Nutzungsrecht, woraufhin
auch die Umbauten begannen. In den 80er Jahren begannen die
Rückbaumaßnahmen, da dann das Chorgestühl wieder eintraf.
Das Chorgestühl
Besucher bekommen ein einmaliges Kunstwerk von europäischem Rang
geboten. Der Tiroler Holzschnitzer Ignaz Waibl hat im Jahr 1687 mit
ein paar Angestellten ein unglaubliches Chorgestühl erschaffen. Von
den ursprünglichen 36 Stühlen sind seit der Barockisierung noch 31
erhalten geblieben. Das Programm wurde von Prior Johann Bilstein
entworfen, der als Visitator in unterschiedlichen Ländern reichlich
Eindrücke sammeln konnte. Während seiner Amtszeit hat er beschlossen
das Chorgestühl neu anfertigen zu lassen.
Das prachtvolle Kunstwerk weist eine gewisse Gliederung auf, die auf
ein theologisches Konzept zurückzuführen ist. In der ersten Stufe
sind Masken zu sehen, die die dämonischen Mächte symbolisieren und
Krankheiten sowie Seuchen widerspiegeln. Nach christlichem
Verständnis konnte man allein durch diesen Glauben aus dämonischen
Verkettungen gelangen. In der zweiten theologischen Ebene sind zwei
Mönche zu sehen, die rechts und links des Eingangs die Lesepulte
abschließen. Sie falten die Hände und zeigen somit die innere
Haltung des Mönchtums auf, die für die Hingabe an Gott steht.
Jegliche Ordensgemeinschaften der Kirche dienen genau diesem Ziel,
weshalb in allen Nischen Mönche und Nonnen als Dorsalfiguren
angebracht wurden, die einen Orden gegründet
haben.