Hochmoore sind typisch für die Allgäuer Landschaft! Westlich der Gemeinde
Stötten am Auerberg kann eine interessante Moorlandschaft auf einem schön
gestalteten Rundweg durchquert werden. Wo heute das Flüsschen Geltnach ein
idyllisches Tal durchquert, war im Mittelalter ein großer fischreicher See,
der "Stöttener See", umgeben von einem Sumpfgebiet. Ab 1798 wurde der See
trocken gelegt, und die Geltnach, die immer wieder für Hochwasser in Stötten
sorgte, wurde reguliert. Torfabbau im Moorgebiet betrieben die Einwohner von
Stötten noch bis 1960. Heute lockt das Tal der Geltnach die Wanderer an.
Ab 2007 legten engagierte
Bürger den rund vier Kilometer langen Moor-Erlebnis-Pfad als Rundweg mit
Informationstafeln und 13 Stationen an. Für die Wanderung sollten ca.
ein bis zwei Stunden veranschlagt werden, denn die Stationen laden zum
Verweilen ein - und auch zum Spielen. Kindern wird der Rundweg
sicherlich besonders gut gefallen! Wanderer parken am besten auf dem
Kirchplatz in der Ortsmitte von Stötten, von dort aus ist die Strecke
gut ausgeschildert. Auf den Schildern steht "MOP", also
"Moos-Erlebnis-Pfad (die Einheimischen sagen "Moos" statt "Moor"), und
das Maskottchen "Meppi" ist auch auf vielen Schildern zu sehen.
Ein Rundweg mit unterhaltsamen Stationen
Die Wanderer überqueren zuerst die B 16 über
eine Brücke, kommen dann zur ersten Station, und ein Stück weiter
taleinwärts beginnt dann der Rundweg mit den zwölf restlichen Stationen. Die
Stationen sind alle fantasievoll - mit viel Holz - gestaltet. Da wäre
beispielsweise ein großes Holzschiff zum Schaukeln. Auch ein Balancierbalken
wird den Wanderern viel Spaß bereiten. Informationsschilder zu Flora, Fauna
und Geschichte des Moors bieten Interessantes. Wer hätte z.B. gedacht, dass
im Jahr 1487 auf einem einzigen Fischzug im Stöttener See 7.000 Fische
gefangen wurden? Wo der Wanderweg an der Geltnach vorbeiführt, können die
Wanderer feststellen, dass das Flüsschen tatsächlich sehr "moorig" aussieht:
Das Wasser ist dunkel. Einige Flächen im Tal werden landwirtschaftlich
genutzt, aber über weite Strecken ist auch die Natur sich selbst überlassen,
und Moorpflanzen können gedeihen. An einer der Stationen ist ein Stück des
Moorbodens abgetragen. Auf einer Zeitleiste können die Wanderer sehen, wie
sich das Moor entwickelt hat: Der Boden wurde höher, da ja immer neue
Wurzeln, Blätter und Baumstämme im Moor verschwanden, dehnt es sich aus,
zumindest ein paar Zentimeter pro Jahrhundert. Eine Holzwippe, eine
Holzschaukel und eine Doppelschaukel sorgen für Abwechslung, und in einer
Holzhütte sind "Moorobjekte", z.B. Teile von Baumstämmen und Erdproben
ausgestellt. Besonders interessant ist auch die "Brunnenstation": Hier
können die Besucher mit einem Eimer Wasser schöpfen und es in mit Moorerde
gefüllte durchsichtige Behälter eingießen. Ob jeder Wanderer Geduld hat,
darauf zu warten, dass das Wasser durch die Erde dringt und wieder aus den
Behältern tropft? Ein Stück des Wanderweges ist mit Hackschnitzeln bestreut,
das bietet an warmen Tagen eine gute Gelegenheit zum Barfußgehen. Lustig ist
das riesige Hörrohr an einer anderen Station, mit dem die Wanderer Geräusche
der Natur "einfangen" sollen. An vielen Plätzen laden Holzbänke zum
Verweilen ein. An der oberen Geltnachbrücke haben die Wanderer eine gute
Sicht über das Moor.
Einkehr in Stötten
Nach der Rundwanderung bietet sich als Einkehrmöglichkeit der Landgasthof
"Sonne" gleich am Kirchplatz von Stötten an. Im Sommer ist der Biergarten
geöffnet.