„Die Kunst, sie ist mein
Leben!“ pflegte der bayerische Märchenkönig Ludwig II gerne zu sagen. Beim Bau
von Schloss Linderhof nahe Ettal ist er seinem Leitsatz treu geblieben. Denn das
Schloss und sein umliegender Park sind wahrlich ein Gesamtkunstwerk. Wenn Sie
durch die weitläufigen Gartenanlagen spazieren, stehen Sie architektonischer
Raffinesse in Form einer künstlich geschaffenen Venusgrotte oder eines
Maurischen Kiosks staunend gegenüber.
Hier vermischen sich orientalische Mystik, ritterliche Romantik und königlicher
Hofstaat in einer ungewöhnlichen Mischung.
Schloss Linderhof entstand
aus dem ehemaligen Jagdhaus von König Maximillian II, dem Vater Ludwigs.
Zunächst wurde das Jagdhaus mit hölzernen Anbauten erweitert und später von
einem Mauerwerk ummantelt. Herausragend in punkto Innendekoration ist der in
blau und gold erstrahlende Spiegelsaal.
Doch gerade in der Parkanlage spiegeln sich die Träume und Sehnsüchte des
introvertierten Märchenkönigs wieder. Durch die mit künstlichen Wasserfällen und
Tropfsteinen versehene Venusgrotte – für damalige Zeiten ein technisches
Wunderwerk – ließ sich Ludwig in einem vergoldeten Muschelkahn an „Königssitz“
und „Loreleyfelsen“ vorbei treiben. Den Strom für die Bogenlampen bezog er aus
einem der ersten Elektrizitätswerke Bayerns, untergebracht in einem 100m
entfernten Maschinenhaus. Vorbild für die Gestaltung der Venusgrotte war die
Wagneroper „Tannhäuser“.
Beim Flanieren durch die
Gartenanlagen werden Sie auf märchenhaft anmutende Bauten stoßen. Zu den
Highlights zählen der Maurische Kiosk und der Neptunbrunnen, der sein Wasser
über 30 Marmorstufen den Hang hinab ergießt. Ob Venustempel, Wasserkaskade mit
Fontäne, Musikpavillon, Hundinghütte, antike Götterstatuen, königliche Büsten
und geometrische Terrassengärten – im Schlosspark Linderhof wird Ihr Auge rundum
verwöhnt. Einfach sagenhaft schön…
Dieses Bild wurde dankenswerterweise von www.pixelio.de zur Verfügung gestellt.
Fotograf: H. Siegl