Füssen – Urlaubsziel für Schlösser-Fans
Für Touristen, besonders aus dem Ausland, sind
die bekanntesten deutschen Schlösser ein märchenhaftes Erlebnis, das sie während
eines Urlaubs in Bayern auf keinen Fall verpassen sollten. Wer in die Geschichte
der deutschen Könige, Fürsten und Herzöge eintauchen will, darf einen Ausflug
nach Füssen nicht verpassen. Hier kann man diverse Schlösser und bequem Paläste
entdecken, während auch die Stadt selbst altertümliche Reize besitzt.
Allen voran steht natürlich Schloss Neuschwanstein, das
bekannteste Märchenschloss der Welt. Neuschwanstein ist so prachtvoll und
idyllisch anmutet, dass es im amerikanischen Raum oft als Cinderella-Schloss
bezeichnet wird. Mit Aschenputtel und den Geschichten der Gebrüder Grimm hat das
majestätische Wahrzeichen natürlich nichts zu tun, sondern geht auf König Ludwig
II. zurück und einer Vergangenheit, die kein Happy End nahm. 1864 bestieg Ludwig
in Nachfolge seines Vaters Maximilian II. in jungen Jahren den Thron. Gerade erst 19
Jahre alt, war der Aristokrat weitgehend weltentfremdet und besaß eine
romantische Vorstellung von seinem Regierungssitz. Aufgewachsen war er im
nahegelegenen Palast Hohenschwangau, wo Wandbemalungen Szenen der deutschen
Dichtung und mittelalterlichen Legenden darstellten. So verwundert es nicht,
dass der König zunächst keinen Architekten, sondern den Theatermaler Christian
Jank mit dem Entwurf von Neuschwanstein beauftragte. |
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Der Bau begann 1869 und
sollte 1872 abgeschlossen werden, verzögerte sich jedoch angesichts des
monumentalen Vorhabens bis 1886, so dass König Ludwig II. lediglich 172 Tage bis
zu seinem Tod in dem traumhaften Schloss verbrachte.
Heute weitgehend erhalten, können Besucher auf den Spuren des Märchenkönigs
wandeln - durch Schlafgemächer, Speisesaal, Thronsaal, Ankleidezimmer, Stube wie
auch einen Wintergarten und eine Grotte, die als künstliche Tropfsteinhöhle
gestaltet wurde. Man kann sich inspirieren lassen, sollten sie auf einen Lotto-
oder Wettgewinn hoffen und selbst majestätisch wohnen wollen.
Während
heutiger Reichtum durch unternehmerischen Ehrgeiz, schlaue Investitionen oder
mit etwas Glück bei
Online-Gewinnspielen gemacht wird, hatte der oftmals als größenwahnsinnig
bezeichnete Monarch natürlich keine derartigen Ressourcen für sein ehrgeiziges
Vorhaben. Er finanzierte
Schloss Neuschwanstein aus seinem Privatvermögen, das ursprünglich mit 3,2
Millionen Mark veranschlagt war, dann aber knapp 6,2 Millionen Mark kostete und
den König hoch verschuldete.
Beim Abstecher nach Neuschwanstein sollten Touristen unbedingt auch Ludwigs
Kindheitsschloss Hohenschwangau besuchen, das sich 2,2 Kilometer Luftlinie
entfernt befindet. Weitaus weniger pompös, kann die mittelalterliche Bug auf
eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits im 12. Jahrhundert erbaut, wurde
sie von König Max 1832 erworben und innerhalb von fünf Jahren zum Schloss
umgebaut, dass er als Sommer- und Jagresidenz nutzte. Die Inneneinrichtung blieb
auch hier weitgehend erhalten und lockt Besucher das ganze Jahr über zur
Besichtigung. Mitten in Füssen befindet sich auch das Hohe Schloss, die einstige
Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Augsburg. Das Hohe Schloss wurde Ende der
50er Jahre und erneut Mitte der 60er Jahre renoviert, heute befindet sich dort
die städtische Gemäldegalerie sowie die Filialgalerie der Bayerischen
Staatsgemäldesammlungen.
Die malerische Stadt Füssen, mit seinen 14.000 Einwohnern im ländlichen Allgäu
gelegen, ist also ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge zu diversen Schlössern
und Anreiseort für Touristen aus aller Welt.
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