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Urlaub im Allgäu 

Allgäu: Freizeitangebot : Kulturelles und Sehenswürdigkeiten : Jesuitenkirche, Jesuitenkolleg und Schwäbisches Krippenmuseum

Jesuitenkirche, Jesuitenkolleg und Schwäbisches Krippenmuseum in Mindelheim - nicht nur zur Adventszeit eine Sehenswürdigkeit!

In Mindelheim im bayrischen Schwaben (Landkreis Unterallgäu) haben die Jesuiten im 17. Jahrhundert die Tradition der Weihnachtskrippen eingeführt. Ohne Weihnachtskrippen wäre heute das Weihnachtsfest nicht mehr vorstellbar. Wer Interesse an der Geschichte dieses religiösen Brauchtums hat, das aus dem schwäbisch-bayrischen Kunsthandwerk nicht mehr wegzudenken ist, sollte das Mindelheimer Krippenmuseum im ehemaligen Jesuitenkolleg besuchen. Auch die dem Museum unmittelbar benachbarte Jesuitenkirche ist eine interessante Sehenswürdigkeit!

Die Mindelheimer Kirche "Mariä Verkündigung", genannt "Jesuitenkirche"

Die Kirche "Mariä Verkündigung" in Mindelheim ist ein wertvolles historisches Baudenkmal. Sie wurde im 13. Jahrhundert von Augustinermönchen erbaut. 1618 übernahmen Jesuiten die Kirche für ihr neues Kloster, daher bekam das Gotteshaus den Beinamen "Jesuitenkirche". Die neuen Besitzer begannen bald mit der Umgestaltung der Kirche. 1625/26 wurde sie im frühbarocken Stil umgebaut. Das Kircheninnere wurde 1721/22 spätbarock ausgeschmückt. Davon zeugen noch heute die goldverzierten Altäre, die Stuckarbeiten und nicht zuletzt die wertvolle Barockorgel. Die Jesuiten stellten auch gleich im ersten Jahr ihrer Anwesenheit in Mindelheim (1618) die erste Weihnachtskrippe in ihrer Kirche auf. Sie verwendeten Figuren, die etwa einen Meter groß und mit farbenfrohen Stoffen bekleidet waren. 80 dieser Figuren sind noch vorhanden.  

Sie werden jedes Jahr in der Adventszeit in der Kirche aufgestellt und bleiben bis Anfang Februar. Zu den Krippenfiguren gehören Puppen in Mindelheimer Tracht, die drei Könige mit zahlreichem Gefolge und Elefanten als Reittieren! Hier liegt der Anfang der schwäbisch-bayrischen Krippentradition, daher hat Mindelheim den Beinamen "Krippenstadt" mehr als verdient!

Das ehemalige Jesuitenkolleg, heute Heimat des Schwäbischen Krippenmuseums

Die Jesuiten erbauten 1627 bis 1629 neben ihrer Kirche ihr neues Schulgebäude im barocken Stil. Der Bau wurde 1671 mit der Fertigstellung des Ostflügels vollendet. Die Jesuiten behielten ihr Kolleg bis 1773, später übernahmen es die Malteser. 1820 wurde das Gebäude säkularisiert und verkauft. Seit 1980 ist es im Besitz des Landkreises Unterallgäu. Im ersten Obergeschoss des eindrucksvollen Klostergebäudes, das mit der Kirche und dem Unteren Stadttor ein schönes Ensemble bildet, wurde 1989 das Schwäbische Krippenmuseum eröffnet. Es zeigt die süddeutsche Tradition der Weihnachtsdarstellung vom 15. bis 20. Jahrhundert. Zu sehen sind also nicht nur Krippenfiguren, sondern auch Gemälde mit Weihnachtsszenen sowie Madonnenfiguren. Der Schwerpunkt im Museum liegt aber bei den Krippen schwäbischer Tradition des 18. und 19. Jahrhunderts. Da sind Krippen aus Klöstern und aus Bürgerhäusern zu sehen; Krippenfiguren aus Holz, aus Ton und aus Papier!

Das schwäbische Krippenmuseum ist von Dienstag bis Sonntag täglich von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Gruppen können auch besondere Besuchstermine vereinbaren.

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