Ottobeuren bei Memmingen ist wegen seiner schönen
Basilika, der Klosterkirche des Benediktinerklosters, überregional bekannt.
Der berühmte Lebensreformer und Erfinder der Wassertretanlagen, Pfarrer
Sebastian Kneipp (1821 - 1897), war mit der Basilika Ottobeuren tief
verbunden: Er wurde hier getauft, und er feierte in dem Gotteshaus im Jahr
1852 auch seine Primiz (seinen ersten Gottesdienst als neu geweihter
Priester). Kein Wunder also, dass die Gemeinde Ottobeuren ihren hübsch
gestalteten Kurpark dem Pfarrer Kneipp gewidmet hat.
Besucher können in diesem Park den
Gesundheitsprinzipien Kneipps nachspüren und auch selbst aktiv werden -
deshalb heißt der Park "Kneipp-Aktiv-Park". Die Parkanlage erstreckt
sich südwestlich der Basilika entlang der Sebastian-Kneipp-Straße in
Ottobeuren.
Ruhe und Erholung im Kneipp-Aktiv-Park
Gestärkt durch ein gutes Mittagessen in einem der umliegenden Hotels und
Gaststätten kann der Besucher die Schönheit des Parks besonders gut
genießen. ("Ernährung" ist eines der fünf Gesundheitsprinzipien in
Kneipps Lebensreform!) Ein weiteres Prinzip lautet "Bewegung". Dieses
Prinzip setzt der Spaziergänger ganz automatisch in die Tat um, indem er
den bequemen Wegen im Park folgt (und vielleicht auch ein wenig joggt
oder ein paar Gymnastikübungen auf der "Gymnastikwiese" ausführt).
Kneipp legte auch viel Wert auf die Anwendung von Heilpflanzen. Der
Spaziergänger kann verschiedene Heilkräuter auf der Blumenwiese des
Parks betrachten. Besonders sehenswert ist auch der Rosengarten am
südlichen Ende des Parks!
Zum Meditieren, das als "Lebensordnung" oder innere
Einkehr auch zur Gesundheitslehre Kneipps zählt, lädt die "Himmelstreppe" im
Park ein; diese Treppe verbindet mehrere Rastplätze im Kurpark miteinander, die
mit Bänken sehr ansprechend gestaltet sind. Am oberen Ende der "Himmelstreppe"
angekommen, gelangt der Besucher auf die "Meditationswiese", in deren Mitte sich
eine in einem Stein gefasste Quelle befindet - ein passendes Symbol für Kneipps
Lehre!
Und dann wäre da noch das "Wasser", das bekannteste Gesundheitsprinzip Kneipps:
Gelegenheit zum Wassertreten bietet das große Kneippbecken, und auch ein Becken
zum Eintauchen der Arme ist vorhanden. Es macht auch Spaß, um den Ulrichsweiher,
den romantischen Kurparksee, zu spazieren.
Spiel und Kunstgenuss
Für die kleinen Besucher des Kneipp-Aktiv-Parks wurde ein Spielplatz mit
Holzgeräten angelegt. Die Erwachsenen könnten bei schönem Wetter eine Partie
Gartenschach spielen. Sebastian Kneipp war in der katholischen Tradition und
Frömmigkeit verwurzelt. Auch dieser Aspekt von Kneipps Leben spiegelt sich im
Park wider. Der Künstler Franz Höchstötter (geb. 1962) gestaltete einen riesigen
Rosenkranz, dessen "Perlen" (große runde Steine) in großen Abständen im Park
liegen. Und zwei Pilgerwege ziehen sich durch den Park, nämlich der Ulrichsweg
und der Marienweg. Der Ulrichsweg führt beim Ulrichsbrunnen und beim Kurparksee
vorbei; auf dem Marienweg gelangt der Spaziergänger zu einer Lourdesgrotte. Der
Platz vor der Grotte, versehen mit Betstühlen, wird so manchen Besucher zur
inneren Einkehr leiten - das wäre ganz im Sinn von Sebastian Kneipp!